H.amandae

Hyphessobrycon amandae ist im Handel unter vielen deutschen Namen zu finden.
Erdbeersalmler, Funkensalmler, Glühsalmler, Zwergsalmler, Feuertetra … es gibt sicher noch mehr.

Diese kleinen Salmler kommen aus Brasilien und werden um die 3 cm groß.
Die Männchen sind etwas farbintensiver, die Weibchen meist größer und vor allem runder vom Körperbau.

Dichte Bepflanzung und ein nicht zu helles Becken, dazu weiches, warmes Wasser und einen sauren Ph, dann glühen diese kleinen Fische regelrecht auf. Im Gegensatz zu Neons oder z.B. Glühlichtsalmler sind sie sehr ruhige Tiere, die ich fast ausschließlich in einer geschlossenen Gruppe antreffe.
Ein Standardbecken von 60 cm Kantenlänge sollte es mindestens sein, leider lese / sehe ich immer wieder, daß sie als Nanofische für 30 Liter ( mitunter sogar noch weniger) angeboten werden.
Hier wird leider aufgrund der geringen Größe einfach geschlussfolgert, daß man sie in solch kleine Becken setzen kann.
Aber ich habe sie als recht schwimmfreudig erlebt und finde schon ein 60er grenzwertig, vor allem, wenn weitere Fische im Freiwasserbereich dazu kommen.
In größeren Becken verhalten sie sich oftmals weniger scheu und deutlich frecher/ agiler.

Sie mögen es hin und wieder in der Strömung zu stehen, ich mußte anfangs (als sie noch kleiner waren, ja das geht…*LOL*) den Cyclo 500 mit einem Netz unten verschließen, da sich morgens immer die komplette Mannschaft darin tummelte und nicht mehr raus fand… *ggg*

Kleine Reviereinteilungen und demnach auch Streitereien wie bei anderen Salmlern konnte ich nur seltener beobachten, sie finden aber dennoch statt.
Ablaichbereite Weibchen werden meist von mehreren Männchen getrieben. In wilder Hatz jagen sie durch das Aquarium, um dann unter einem Blatt oder Schwimmpflanzen für wenige Sekunden zu verharren. Das Männchen schiebt sich neben das Weibchen und im nächsten Moment wird schon ein regelrechter Schwall an Eiern abgeben.
Ein umschlingen des Weibchens und somit das nach oben drehen des Bauches konnte ich nie beobachten, lediglich ein leichtes Seitwärtsneigen.
Ich hatte regelmäßig Jungtiere, die auch im Gesellschaftsbecken aufkamen. Hier mal 2 Bilder der Winzlinge, ich hatte damals leider nur eine Webcam zur Verfügung… daher sind alle Fotos von nicht so guter Qualität.

An Futter fressen sie alles, was in ihr kleines Maul passt, große Daphnien oder Mückenlarven können dann schon manchmal ein Problem werden, aber wie bei allen Fischen sollte man regelmäßig Lebendfutter geben.
Weiße Mückenlarven werden oft auch als sehr kleine Tiere angeboten, ausgewachsene amandae schaffen diese, auch wenn sie etwas länger damit zu tun haben.*ggg*
Bosmiden, Cyclops oder auch Lebendfutter wie Mikrowürmchen und Artemien sollten Grundlagen sein.

Man sollte beim einfangen (Kauf/Umsetzen) dieser Salmler sehr bedacht und ruhig vorgehen, denn sie geraten sehr schnell in Panik.
Dabei passiert es nicht selten, daß sie regelrecht in Todesstarre fallen und auf dem Boden liegen bleiben, was man bei eventuell stark eingetrübtem Wasser dann nicht sehen kann…
Eines meiner Tiere hatte damals bei meinem Umzug sogar die Flucht kopfüber in den Sand genommen… er wäre mir fast gestorben, nur durch Glück sah ich ihn, weil er direkt an der Scheibe im Bodengrund lag.
Am besten ist es, man treibt sie mit einem kleinen Kescher in einen großen Kescher.

Eine Beobachtung meinerseits ist, daß ich sehr häufig Tiere sehe (bei einer Übernahme oder in Geschäften, auch bei meinem damaligen Bestandskauf), die anscheinend mit schwarzen inneren Tumoren/Geschwüren befallen sind.
Diese Tiere werden nicht alt, es breitet sich schnell aus, durchzieht letztendlich den gesamten Körper.
Meist tritt dann Atemnot auf, wenn der Tumor/das Geschwür auch den Kopf/Organe befällt.
Glotzaugen entstehen und der Leib schwillt an.
Ich beende dann dieses Leiden. So etwas habe ich aber bisher nur bei den Funkensalmler feststellen können. Sollte jemand dieselben Erfahrungen haben, und /oder sogar näheres wissen, würde ich mich über eine Mail freuen.

Es gibt unterschiedliche Zuchten , was die Farbintensität angeht.
Hier sollte man genau hinsehen, welchen Zuchtstamm man gerade vor sich hat ( mehr ins rote , oder mehr ins gelbliche gehend).

Eine Vergesellschaftung mit andere, friedlichen Fischen ist absolut möglich.
Mitunter nehmen diese auch den amandae etwas die Scheu, die man ab und an von Haltern liest.

Jegliche Arten von Panzerwelsen, Dornaugen oder auch Harnischwelsen ist möglich, nur räuberische Arten sollte man logischerweise meiden.
Andere kleiner bleibende und RUHIGE  Salmler/ Bärblinge sind auch machbar.
Hektische, sehr präsente Fische wie Guppy, Platy, Zebrabärblinge unterdrücken den kleinen Salmler und er wird auf Dauer verkümmern.
Mit solchen Fischen gehören sie nicht zusammen.

Schön ist auch eine Kombination mit z.B.  Ringelhechtling (E. annulatus), Beilbäuchen ( C. marthae/myersi/strigata) knurrender Zwerggurami ( T. pumila), blauer Neon ( P.simulans) , Zwergbärblinge ( B. brigittae/maculatus) um nur einige Beispiele zu nennen.

1 thought on “H.amandae

  1. “Eine Beobachtung meinerseits ist, daß ich sehr häufig Tiere sehe (bei einer Übernahme oder in Geschäften, auch bei meinem damaligen Bestandskauf), die anscheinend mit schwarzen inneren Tumoren/Geschwüren befallen sind.”

    Hallo,

    bin gerade auf deine Seite gestoßen, als ich nach besonders hellen Funkensalmlern gesucht habe.
    Letztes Jahr habe ich von 20 gekauften roten Funkensalmlern 7 Tiere an den schwarzen Krebs verloren, jetzt noch mal mit 16 aufgestockt. Ich habe einen Schwarm von 30 Tieren, die 2 verschiedene Farben haben.

    Falls du noch Fragen bezüglich der Krebserkrankung hast, bitte gerne.

    Herzliche Grüße

    Ines L.

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