Artemiazucht in kleinem Stil

Digital Camera

Hallo,

wer kennt das nicht:

man möchte seinen  (wenigen oder kleinen) Fischen gerne auch mal frischgeschlüpfte Artemia anbieten, aber oft findet man nur Anleitungen um große Mengen zu ziehen.

Diese bedeuten meist auch Luftheber und somit

  • weitere Stromkosten (manche Familienmitglieder rebellieren dann ^^)
  • Platz (es soll Menschen geben, die wohnen auf wenig Raum und nutzen alles für Aquarien *ggg* )
  • das Geräusch ( für mich ist das ein absoluter Störfaktor)

Wenn man einen Keller oder einen Raum hat, der genutzt werden kann, dann ist das natürlich kein Problem.

Aber ich habe alles schon hinter mir…blubbernde Flaschen in der Küche, im Wohnzimmer, sogar im Bad… es nervte irgendwann nur.
Schließlich stehen ja noch mehr Futtertierzuchten rum. ^^

Dabei ist das gar nicht nötig.

Für geringen Bedarf benötigt man lediglich:

  • Artemia-Eier
  • Behälter
  • Sieb
  • große Spritze (Apotheke)
  • Salz
  • Lampe

Ich nehme normales Küchensalz. Bei der groben Sorte sind weder Jod noch irgendwelche Zusatzstoffe beigegeben, die das Salz rieselfähig halten. Es lässt sich etwas schwererlösen, ist aber absolut geeignet.
Als Behälter nehme ich alles, was gerade so “frei” ist. Auf dem Bild sieht man, daß es eine Verpackung für Kekse war…aber auch von Salaten etc. kann man die Verpackungen nutzen, sie sind ja alle Lebensmittel echt.
Es ist aber vom Vorteil, wenn sie eine große Oberfläche haben (also lieber flach und breit, als schmal und hoch!) und wenn sie durchsichtig sind.

Auf ca. 1,5 Liter nehme ich 2 gehäufte Teelöffel Salz.
Das Ganze auflösen lassen.
Die Artemia-Eier (Menge muß man austesten, fangt mit einer Messerspitze an  )  weiche ich ca. 10 Minuten in normalen Leitungswasser auf, dann gebe ich sie in die (etwas abgestandene) Salzlösung.
Das ist kein Muß, aber ich bilde mir ein, die Schlupfrate ist besser.

Nun an einen warmen Ort, auf die Abdeckung eines Aquariums zB. oder in die Nähe der Heizung.
Das Schlüpfen ist Temperaturabhängig, wenn es schön mollig warm ist, so um die 25/26 Grad gehts schneller.

Nicht zu warm, sie sterben sonst ab!

Die leeren Schalen treiben dann auf, ungeschlüpfte liegen am Boden und die kleinen Artemien schwimmen frei, immer dem Licht entgegen.
Um diese dann zu entnehmen stelle ich eine kleine Lampe an den Behälter.

Diese schalte ich wenige Minuten vor der Entnahme der Nauplien an, damit sie sich alle im Lichtkegel sammeln.
Auf dem Bild sieht man schön, daß das Licht nur einen kleinen Bereich erleuchtet…die Nauplien konzentrieren sich dann dort.
Im Prinzip würde eine kleine Diode schon ausreichen, der Raum sollte allerdings dann etwas dunkler sein.

Steht die Schale auf einer Aquarienabdeckung, dann reicht es auch die Futterklappe aufzuschieben und die Schale dort ranzustellen.
Das Licht reicht aus, daß alles Nauplien dort hinschwimmen.

Nun nehme ich meine große Spritze und sauge die Nauplien ab. Wenn man vorher vorsichtig etwas Wasser an dieser Stelle einspritzt/tropft, dann werden die unbrauchbaren Eier am Boden sanft weggespült und die Oberfläche an dieser Stelle von leeren Hüllen befreit, die Entnahme ist dann super einfach. Mit etwas Übung hat man das schnell raus.
Die Spritze wird dann in dem feinem Artemiasieb entleert und das mit einer kleinen Schale aufgefangene Wasser wird wieder in die Artemiaschale zurück gegeben.

Jetzt spülen wir die Nauplien sanft mit normalem Wasser ab und geben sie dann zu unseren Fischen.

Auf dem Bild oben ist eine nur sehr kleine Menge zu sehen, ich hatte kurz davor gefüttert und kam dann auf die Idee diesen Bericht zu schreiben.

Für meine Fischanzahl reicht diese Handhabung der Artemienzucht also aus, sie nimmt kaum Platz weg, stört nicht durch Geräusche und ist somit jederzeit einzusetzen. Strom braucht man erst für die Lampe…

Hat man zwei oder mehrere Schalen im Betrieb, dann kann man immer wieder seinen Fischen dieses gute Futter anbieten.
Auf jeden Fall sollte man schnellstmöglich nach dem Schlupf verfüttern, da der Nährwert ansonsten sehr schnell abnimmt.

Wer möchte kann auch noch flüssiges Futter mit in die Schale geben (gibt es im Handel), so ist es auch möglich die Artemien erst noch mal zu füttern und erst einige Tage später zu verfüttern.

Und beim verfüttern darauf achten, daß die Kleinen im Fisch und nicht im Filter verschwinden.

Schreibe einen Kommentar