Gedanken zur Aquariengrösse

Gedanken beim Morgenkaffe, während ich so die Gruppen durchsehe….

Minimum bei der Aquariengröße.

Das bedeutet das kleinste Maß, die wirklich geringste Größe, damit ein Tier leben kann, die UNTERSTE Grenze dessen, was man ihm bieten sollte.

Wie es auf mich wirkt, wenn ich bei einer Fischbeschreibung lese: Aquariengröße minimum 80 cm….

Nun, dann weiß ich, daß ich im NOTFALL die Tiere bei dieser Beckengröße setzen könnte.
Weil es der niedrigste Extremwert ist, der angeraten wird.

Ich käme aber niemals auf die Idee nun zu sagen:
hey, super, da passen die also gerade noch so rein, dann brauche ich ja nicht mehr Platz bieten.

Nein.
Ich denke sofort: ok. 80 cm Minimum, dann auf jeden Fall 100 cm zu pflege.

Oder vielleicht sogar mehr….vielleicht ist die Größe auch nur auf Jungtiere erst mal bemessen.
Wenn z.B. ein AB davor steht.

Nun habe ich aber leider die Erfahrung gemacht in 20 Jahren, daß ein großer Teil von Fischbesitzern diese 80 cm lesen und ohne weiter nachzudenken auch einfach umsetzen.

Ein MINIMUM für uns wäre z.B.eine Gefängniszelle…wie viel hat die?
Kann man auch auf und ab gehen…quer, gerade, man kann auch aufs Bett klettern.
Theoretisch kann man sich da drin sogar vermehren, wenn ein Paar einsitzen würde….

Und man kann verdammt alt werden da drin, wenn Nahrung etc. stimmt.
Was es mit dem Menschen macht ist was anderes.

Das ist ein weit hergeholtes Beispiel, aber ich denke, jeder kann sofort nachvollziehen was ich meine und nur darum geht es mir.

Und nun, bitte, stellt Euch doch mal vor, ihr wärt Euer Fisch.
Und zwar bitte nicht mit dem “Arielle-Gefühl”, sondern als würdet ihr da tatsächlich als Fisch so leben müssen. ^^

Kurzes Stück nach vorne…Scheibe.
Kurzes Stück zur Seite…Scheibe.
Nervende andere Fische, wo man hinschwimmt.
Oft kaum Versteckmöglichkeiten.
Meist sehr wenig Pflanzen, die Struktur einbringen.
Überall andere Fische, die stören.
Dumpfes rumschwimmen, weil man das Becken schon nach wenigen Tagen in und auswendig kennt und alles gut übersichtlich ist….

Stelle ich mir, auch wenn ich einem Fisch natürlich nicht unsere Denkmuster übertrage, sehr eintönig und reizlos vor.
Langweilig würde ein Mensch sagen.

Ein Minimum an Lebensqualität.
Ein Mimimum an Lebensraum.

Ein Existenzminimum.

Eben ein Fristen seines Lebens auf absolutem unterstem Grenzwert.
Oft in einem Spucknapf, wenn man sich mal anschaut, was manche Fische tatsächlich schwimmen oder als Revier ansehen/brauchen.

Natürlich kann man die Natur nicht nachbilden.
Ist auch in manchen Punkten gar nicht erstrebenswert.

Aber bei der Beckengröße, bei dem LEBENSraum sollte man sich nicht am MINIMUM orientieren…sondern am OPTIMUM was man selber bieten kann.

Ach, übrigens…die Größenangaben beziehen sich eigentlich für die Bedürfnisse der EINEN Fischart ( Artenbecken)!

Kommen dann weitere Fische dazu, erhöht sich die Minimumangabe, denn dann hat der Fisch den Platz ja nicht mehr für sich alleine, er muß ihn TEILEN.

Sprich 3 Arten ab 80 cm in einem 80 cm Aquarium würden dann schon die unterste Größenangabe untergraben.
Hier muß man dann eben mehr Lebensraum berechnen.
Sonst hätte keiner der 3 Arten den Platz, dem man ihm als untersten Extremwert zugestehen sollte.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Denkt daran, wenn ihr die Tür hinter Euch zuzieht, Eure Wohnung verlasst, auf die Strasse tretet und Euch so weit und frei bewegen könnt…wie ihr es braucht ^^

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