Danio rerio

Ich hielt vor Jahren einmal Danio rerio und noch heute finde ich diese Tiere wunderschön.
Daher krame ich mal aus dem Fundus meiner Erinnerungen und schreibe mal etwas über ihn.

Ich bleibe mal bei dem Zebrabärbling, so scheint er auch für Einsteiger vetrauter zu klingen.

 

Der Zebrabärbling heißt wissenschaftlich Danio rerio ( viele Infos findet man auch unter Brachydanio rerio) und kommt ursprünglich aus Ostindien.

Die Tiere werden um die 6 cm lang, ich habe auch schon noch größere, ausgewachsenere Fische gesehen!
Neben dem Zebrabärbling sind im Handel auch oft noch ähnlich aussehende Bärblinge zu erstehen,  meist “frankei”, auch Leopardbärbling genannt, welches wohl nur eine Zuchtform des Zebrabärblings darstellt.
Aber auch nigrofasciatus (Tüpfelbärbling) oder kerri (Inselbärbling), werden hin und wieder angeboten.

Leider sind auch hier Schleierformen sehr “in”, was nichts anderes bedeutet, als das durch eine Auslese der Zuchttiere die Flossen stark verlängert sind.
In den meisten Fällen sieht man nur Jungtiere die noch ohne Probleme schwimmen, doch leider sehen die meisten nach dem Auswachsen nicht mehr sehr gesund und “glücklich” aus.
Wer solche Schleierformen schon mal hat “rudern” sehen, der wird mich verstehen.
Solche Tiere sollte man nicht erwerben !

Egal ob nun Bärblinge, Salmler, Ancistrus, Zwergbuntbarsche…

Ebenso sollte man darauf achten, daß die Wirbelsäule der Tiere gesund gewachsen ist, nicht selten sind völlig verkrüppelte Tiere zu sehen, die man am Besten nicht kauft, damit sie sich nicht im AQ vermehren.

Die Bärblinge benötigen klares, sauberes Wasser, welches leicht sauer sein kann, sie fühlen sich jedoch auch in alkalischerem Wasser wohl.
Der Ph kann also zwischen 6,5- 7,5 liegen, die Gh zwischen 5-20 gh.

Ich denke, auf diese Wasserparameter braucht man nicht so genau zu sehen, wichtiger wäre meiner Meinung nach die Temperatur, denn sie sollte deutlich unter 25 Grad liegen.
Um die 20 Grad würde ich als optimal ansehen, im Sommer dann 25 Grad als Höchsttemperatur, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

Ebenso liebt er frisches Wasser.

Man sollte also regelmäßige wöchentl. Wasserwechsel  von mind. 30 % machen, damit die Tiere in guter Kondition bleiben.

Gefressen wird alles, was ins Maul passt, man sollte nicht nur Mückenlarven etc. , sondern auch pflanzliche Kost anbieten.
Sie holen sich das Futter auch von der Oberfläche, aus dem mittleren Bereich, scheuen aber auch nicht davor zurück den Boden abzusuchen.
Ich rate an breitflächig zu füttern, damit auch jeder etwas abbekommt und nicht nur wenige, runde “Kugeln” schwimmen.

Hat man diese Fische mit Bodenbewohnern vergesellschaftet ( zB. Panzerwelse), so sollte man auf jeden Fall etwas geschickt füttern (rechts die Bärblinge ablenken und links dann für die Welse mittels Plastikrohr schnell ein paar Mückenlarven an den Boden).
Oder bei ausgeschaltetem Licht Welse etc. füttern.
Es kann ansonsten passieren, daß man völlig überfettete Bärblinge und unterernährte Bodenfische hat.

Der Zebrabärbling ist ein agiler, aber friedlicher Fisch.
Er zeichnet sich durch seine Lebendigkeit aus, die man nicht unterschätzen darf.
Er ist den gesamten Tag unterwegs, balzt, imponiert, fechtet kleine Scheinkämpfe aus, treibt die Weibchen, sucht nach Futter.
Durch seinen langen, schlanken Körper ist er sehr gut ausgerüstet blitzschnell zu sein und sich in der Strömung aufzuhalten.
Diese sollte unbedingt vorhanden sein, strömungsarme Bereiche wurden bei mir nur selten aufgesucht.

Sie halten sich überwiegend mittig/oben auf, durchforsten aber auch auch den Rest des Aquariums, was man durchaus berücksichtigen muß, da ruhigere Fische sich schnell durch die Lebhaftigkeit des Bärblings gestört, ja sogar gestresst, fühlen kann.

Um die Tiere auszulasten, wären mindestens 10 Tiere unterste Grenze. Auch hier gilt wie bei den meisten Bärblingen/Barben/Salmlern: lieber weniger Fischarten, dafür aber reichlich von einer.
Die Weibchen werden größer und sind in der Bauchregion wesentlich fülliger…

Man sollte unbedingt berücksichtigen, daß es bei all dem wilden Treiben schnell passiert, daß ein Tier aus einem offenen Aq springt.
Dies war damals der Grund, warum ich sie abgab, denn es war mir nicht möglich, sie IM AQ (offen) zu halten.

Ich rate daher nur bei geschlossenen Aquarien  oder mit Sprungschutzrahmen zu diesen Fischen.

Der Bodengrund ist den Zebrabärblingen  egal.
Es kann feiner Sand sein oder auch gröberen Kies.
Bei letzteren werden natürlich Eier und Jungfische eine größere Chance haben durchzukommen.
Und in einem gut eingerichteten Aquarium werden ohne Probleme immer wieder kleine Bärblinge aufkommen.
Sie benötigen lediglich einige dicht verkrautete Ecken, während die Eltern sich in dem freien Schwimmraum aufhalten, den sie unbedingt benötigen.

Wurzeln können auch eingebracht werden, es wäre aber besser nicht solche zu nehmen, die das Wasser stark einfärben/ ansäuern.

Ein rerio Aquarium würde ich mit vielen Steinen und Kieseln dekorieren, ich finde, daß passt einfach.
Dazu dann schöne Vallisnerien, Wasserpest und Nixkraut (in den ruhigeren Ecken im oberen Bereich), alles Pflanzen, die in einer kräftigen Strömung gut gedeihen.

Apropos Strömung, Fischgröße, Agilität…ihr habt es sicher schon erraten:

diese Fische brauchen PLATZ !

Sie sind durchaus leicht zu pflegen und zu vermehren, nicht umsonst werden sie auch in den meisten Laboren erfolgreich ohne großen Aufwand nachgezogen und auch in den Zoohandlungen für wenig Geld angeboten.

Aber sie wollen schwimmen, ihrem Bewegungsdrang folgen.
Ein 50er, 60er oder sogar 80er ist in meinen Augen absolut ungeeignet.

Ein Meterbecken oder aufwärts kommt dem Bewegungsdrang erst zugute.

Der Zebrabärbling würde sich sogar in Spezialanfertigungen sehr gut machen…eine geringe Höhe und Tiefe, dafür aber eine schöne Länge.
Sogenannte Rennbecken…
Ein Maß wäre zB. 120 x 30 x 40… oder vielleicht sogar 200 x 30x 40 ?
Selbst eine Tiefe von 25 würde ich, wenn man denn dann auf Länge geht für gut befinden.

Das müßte einfach klasse aussehen!

Also langes Aquarium, Strömung, sauberes Wasser…dann hat man sehr viel Freude an diesem Fisch, der leider viel zu sehr im Handel als “Massenware” unterging und eine Zeit lang kaum noch gesunde Tiere zu erhalten waren.
Dann sah ich ihn längere Zeit kaum noch und mittlerweile scheint er sich hier wieder neuer Beliebtheit zu erfreuen.

Kein Wunder…ist schließlich ein sehr schönes Tier.

Zum Schluß möchte ich noch auf eine wichtige “Zucht ” hinweisen.
Es werden auch rote Bärblinge angeboten.
Diese stammen aus genetisch veränderten Zuchten und sind in Deutschland nach meinem jetzigen Wissensstand nicht erlaubt.

Es stellt eine Straftat dar, diese Tiere zu verkaufen oder zu erwerben.
Wenn ihr solche Tiere im Handel seht, dann meldet sie bitte unbedingt dem Amtsveterinär oder wenn dieser nicht reagiert, meldet es dem VDA ,  der sollte die Zuständige Adresse kennen.

So, mehr fällt mir nun nicht ein… war ja auch eigentlich genug zum lesen für Dich.

Leider habe ich keine Fotos, aber vielleicht hast Du ein Bild und würdest es mir für die Homepage zur Verfügung stellen?

22.2.18
Vielen Dank an Michaela H., die extra für mich ein paar Fotos gemacht hat, obwohl sie so schwer zu knipsen sind!

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